Lebensmittelchemiker, Lebensmittelchemikerin: ein medizinisch-technischer Beruf
Was macht ein Lebensmittelchemiker, eine Lebensmittelchemikerin?
Lebensmittelchemie ist ein Studienberuf. Als Lebensmittelchemiker oder Lebensmittelchemikerin schaust du bei Lebensmitteln, Genussmitteln und Kosmetika ganz genau hin. Du kontrollierst, ob Verpackung und Inhalt unbedenklich für Verbraucherinnen und Verbraucher sind. Damit leistest du einen wertvollen Beitrag zum Verbraucherschutz. Die Menschen verlassen sich beim Einkaufen auf deine Kontrollen und dein Urteil. Du beurteilst, ob die Chemie stimmt.
Berufsbild Lebensmittelchemie
Seit rund 100 Jahren werden immer mehr Lebensmittel industriell hergestellt – aus immer mehr Grundstoffen und Zutaten. Manche Inhaltsstoffe sind einfach nur lecker und wohltuend. Aber gilt das für alles, was in der Packung, Flasche oder Tube steckt? Als Lebensmittelchemikerin bzw. Lebensmittelchemiker kontrollierst du alles, was Menschen essen, trinken oder auf ihre Haut auftragen.
Sehr verantwortungsvolle Aufgabe
Einfach nur »Bäh!« (schlimm genug) oder sogar gesundheitsgefährlich? Die Ansprüche an bekömmliche und gut verträgliche Produkte steigen. Und immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wollen auch wissen, wie ihre Produkte hergestellt wurden. In deinem Beruf prüfst und bewertest du deshalb nicht nur Hygiene und Reinheit, sondern kümmerst dich auch um Rechtssicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit.
Eine Miniprobe genügt …
Du entnimmst Proben von Lebensmitteln, Genussmitteln und Kosmetika und analysierst sie im Labor. Was steckt drin – und wie viel? Wie ist ein Produkt zusammengesetzt? Dir entgeht kein noch so kleines Detail. Auf Grundlage deiner Untersuchung kannst du die Qualität zuletzt ganz genau bewerten.
Das Haar in der Suppe ist das kleinere Übel. Gefährlicher sind die unsichtbaren Gefahren, zum Beispiel Keime im Essen. Du stöberst sie auf. Wenn nötig, kannst du sogar eine ganze unsaubere Produktion stilllegen.
Lebensmittelchemie: Wo arbeite ich?
Als Lebensmittelchemikerin oder Lebensmittelchemiker arbeitest du vor allem in der öffentlichen Verwaltung, in staatlichen oder kommunalen Untersuchungseinrichtungen.
Interessante Aufgaben bieten auch Verbraucherorganisationen, Universitäten und Forschungsanstalten. Oder du unterstützt die Industrie bei der Selbstkontrolle.
Studium Lebensmittelchemie
- allgemeine Hochschulreife
- Grundstudium: 4 Semester – Grundlagenausbildung
- Hauptstudium: 5 Semester (inkl. Examenszeit) – lebensmittelchemische Fachausbildung und Praktika
- Mit Bachelor: weiterführendes Studium, z. B. Chemie oder Chemieingenieurwesen.
- Eine Promotion erleichtert ggf. den Einstieg in die Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.
Warum ist der Beruf so stark?
- Sinn. Deine Arbeit ist reinster Verbraucherschutz. Du identifizierst falsche, giftige und gefährliche Inhaltsstoffe, beugst Irreführung und Täuschung vor. Damit schützt du auch die redlichen Hersteller und Händler vor unlauterem Wettbewerb.
- Vielfalt. Von Aromastoff bis Zuckerzusatz, von Antifaltencreme bis Zahnpasta: du sammelst Wissen und Erfahrung zu allen nur denkbaren Produkten. Dein Know-how reicht weit über die Chemie hinaus, bis zu Rechtsfragen und aktuellen Umweltthemen.
- Stolz. Die Menschen vertrauen dir und deinem Urteil, weil du die schwarzen Schafe aus dem Verkehr ziehst.
Karriere und Zukunft: deine Chancen
- Große Aufgabenvielfalt. Analyse, Gefahrenbewertung, Vollzugsaufgaben – du weißt, was (nicht) in die Produkte gehört und setzt Qualitätsstandards bei den Herstellern durch.
- Entwicklung garantiert. Du arbeitest im Team und kannst irgendwann auch selbst eines führen. Erfahrung und Branchenkenntnis bringen deine Karriere voran.
Das besondere an meinem Beruf ist die ethische Komponente. Wie Lebensmittel hergestellt, verkauft und konsumiert werden, wird in jeder einzelnen Stufe ja von moralischen Wertmaßstäben bestimmt.
Lebensmittelchemie: dein Beruf, wenn du …
- auf Hygiene und Ehrlichkeit stehst.
- dich für Naturwissenschaften und besonders Chemie interessierst.
- gern Verantwortung für andere übernimmst.
- ganzheitlich denkst – von der Rohstoffproduktion bis zur Wirkung bei Konsumenten und Konsumentinnen.