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    Erzieher und Erzieherin oder Sozialpädagoge und Sozialpädagogin in der Kinder- und Jugendhilfe: ein Sozialberuf

    Was macht eine Fachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe?

    Aus ganz verschiedenen Gründen können manche Kinder und Jugendliche nicht bei ihren Eltern leben. Zum Beispiel, weil die Eltern sich nicht gut um sie kümmern können, sie vernachlässigen oder misshandeln. Oder auch, weil Mutter und/oder Vater gegen eine Sucht kämpfen, krank oder verstorben sind. Du betreust betroffene Kinder und Jugendliche in Heimen oder Wohngruppen. Du fängst sie in schwierigen Lebenssituationen auf,  förderst und stärkst sie. Damit gibst du ihnen eine gute Startbasis fürs Leben.

    Berufsbild Fachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe

    Sozialarbeiterin beugt sich zu Jungen und hebt ihre Hand für ein High five. © Getty Images SDI Productions

    Du übernimmst Verantwortung für junge Menschen, die Schlimmes erlebt haben. Du bist für sie eine wichtige Bezugsperson; gemeinsam mit deinen Kolleginnen und Kollegen übernimmst du die Elternrolle. Du betreust die Kinder und Jugendlichen und förderst sie pädagogisch. Du achtest auf ihre Entwicklung in der Schule oder der Ausbildung und ihre persönliche Entfaltung. Du tröstet und machst Mut, hilfst ihnen, ihre Stärken zu entdecken und einen guten Weg ins Leben zu finden. Diese Aufgabe fordert dich maximal – und erfüllt dich zugleich mit Freude und Zufriedenheit.

    Reine Beziehungsarbeit

    Du bist ganz nah dran an den jungen Menschen. Du leitest sie in vielen Lebensbereichen an: vom Zähneputzen bis zur gesunden Ernährung, von den Hausaufgaben bis zur Freizeitgestaltung. In allen Lebensfragen bist du die erste Bezugsperson. Du beobachtest die jungen Menschen und analysierst, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten (»Verhaltensmuster«). Was schaffen sie gut allein, wo brauchen sie besondere Unterstützung? Was motiviert sie, worüber geraten sie immer wieder in Wut? Deine Auswertung ist die Grundlage für deine erzieherische und förderpädagogische Arbeit. Du arbeitest Erziehungs- und Hilfepläne aus, führst Gespräche, hilfst bei der Konfliktbewältigung, hältst Kontakt zu Schule, Ausbildungsstätte und Eltern.

    Fachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe: Wo arbeite ich?

    Überall dort, wo junge Menschen Hilfe benötigen. Wenn junge Menschen in ihren Familien schwerwiegende Probleme haben, kann der Staat ihre Betreuung organisieren. Dies geschieht in Kinder-, Jugendwohn- und Erziehungsheimen, in Jugend- und Familienberatungsstellen sowie in Jugendzentren, in Internaten, Förder- und Gesamtschulen. 

    Bindung zählt. Kern Deiner Arbeit sind Bindungen. Zwischen dir und den Kindern und Jugendlichen. Aber du mobilisierst und pflegst auch die Bindung der jungen Menschen zu ihren Eltern.

    Ausbildung oder Studium, du hast die Wahl

    Du möchtest gern in der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten? Dann kannst du dich entscheiden: Möchtest du eine Ausbildung machen (zum Erzieher, zur Erzieherin) oder lieber Sozialpädagogik studieren? Beide Wege führen dich in deinen erfüllenden Beruf in der Kinder- und Jugendhilfe. Erzieher und Erzieherinnen sowie Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen arbeiten hier Hand in Hand. 

    Ausbildung Fachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe

    Wichtig vorab: es gibt keine offizielle Ausbildung zum Sozialarbeiter! Aber viele Wege führen zu deinem Traumberuf, in der Regel erfordert es ein Studium.
    Interessant sein können Studiengänge Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit, Sozialarbeit, Internationale Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften und viele mehr.

    • Dauer: je nach Status der Einrichtung drei bis fünf Jahre.
    • Meist ist mindestens Fachhochschulreife Voraussetzung.
    • Abschluss je nach Hochschule und Dauer mit Bachelor oder Master.
    • Dauer: mindestens drei Jahre.
    • Für Fachkräfte der Sozialen Arbeit, die einen ersten akademischen Hochschulabschluss anstreben. 
    • Sowohl generalistisches Profil als auch Spezialisierung und Vertiefung möglich. 

    Warum ist der Beruf so stark?

    • Sinn. Du unterstützt Kinder und Jugendliche, die eine schwere Zeit hinter sich haben, und hilfst ihnen beim guten Start ins Leben. Das ist mega, mega sinnvoll.
    • Spielraum. Ob du Kids auffängst, stärkst oder motivierst: Du gehst auf jede der kleinen Persönlichkeiten individuell ein und hast viel kreativen Freiraum.  
    • Stolz. Du bist für die jungen Menschen eine unglaublich wichtige Bezugsperson. Du gibst ihnen mit, was sie für eine starke Zukunft brauchen. Darauf kannst du einfach nur stolz sein.

    Karriere und Zukunft: deine Chancen

    • Kinder- und Jugendhilfe hat viele Träger. Zum Glück engagieren sich viele Träger für die Hilfe junger Menschen. Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und freie Träger unterhalten Heime und Wohngruppen und weitere Betreuungsmöglichkeiten. Überall dort kannst du dich einbringen.
    • Im Team oder an dessen Spitze. Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe ist Teamarbeit. Mit zunehmender Erfahrung kannst du auch ein Team oder eine Einrichtung leiten.  

    Die schönste Sache für mich ist es, wenn ein Kind nach einer Zeit bei uns wieder gern zurück zu seinen Eltern geht. Obwohl es erst auch traurig ist, wenn einer geht.

    Fachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe: dein Beruf, wenn du …

    • die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht nur als Beruf siehst. Sondern als deine Berufung.
    • kommunikativ und einfühlsam bist.
    • ein gutes Gespür für Menschen hast und Teamarbeit magst.
    • gleichzeitig Nähe und Distanz zu jungen Menschen schaffen kannst.
    • auch körperlich belastbar bist.
    • dich mit Hingabe Menschen zuwenden möchtest und kannst.

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